Betriebsoptimierung – wenig Aufwand, viel Wirkung

Betriebsoptimierungen können die Energieeffizienz im Gebäude deutlich erhöhen und die Energiekosten senken. Die Art der Massnahmen ist jedoch individuell zu definieren.

Mit einer Betriebsoptimierung lässt sich die Energieeffizienz steigern – ohne Komforteinbussen und Investitionen. Denn die korrekte Einstellung der Steuerung kann den Betrieb bestehender Gebäudetechnikanlagen deutlich verbessern.

Energieeinsparungen möglich
Entscheidend sind dabei drei Punkte: das Nutzerverhalten, die gewählten Optimierungsmassnahmen und die Effizienz des Gebäudes. «Laut unserer Erfahrung können ohne zusätzliche Investitionen bei Wohnbauten rund 10 bis 15 Prozent an Energie und Energiekosten durch Betriebsoptimierungen gespart werden», erklärt Adrian Grossenbacher, Bereichsleiter Gebäude beim Bundesamt für Energie.

Heizung im Fokus
In Wohnhäusern steht die Heizung im Fokus. Die Eingriffe sind jedoch von der bereits installierten Gebäudetechnik abhängig. Es ist daher ratsam, den KlimaWelten-Spezialisten bei der nächsten Wartung nach Optimierungs-massnahmen zu befragen. Wirkung zeigt bereits eine Anpassung der Heizgrenze für die Betriebsbereitschaft. Das heisst, dass die Heizung beispielsweise statt bei 18 Grad Celsius Aussentemperatur erst bei 16 Grad Celsius einschaltet. Allein damit lässt sich eine Menge Energie sparen. Baut man neue Fenster oder eine zusätzliche Wärmedämmung ein, muss auch die Heizkurve angepasst werden – erst dadurch reduziert sich der Verbrauch.

Ein wichtiger Schritt ist auch das Überprüfen des Nutzerverhaltens, das vor allem im Wohnbereich einen wesentlichen Einfluss auf die Energieeffizienz hat. «Mit der Reduzierung der Raumtemperatur um 1 Grad Celsius können etwa 6 bis 7 Prozent Energie und Energiekosten eingespart werden. Die Regulierung der Heizungsthermostate ist daher eine erste Massnahme zur Betriebsoptimierung», hält Grossenbacher fest. Auch Wartung und Unterhalt der Anlagen haben einen positiven Einfluss auf die Betriebssicherheit und einen effizienten Anlagenbetrieb.

Die eigentliche Betriebsoptimierung erfolgt in mehreren Phasen: Als Erstes wird in einer Analyse ein SollIst-Vergleich der aktuellen Einstellungen und Energieverbräuche vorgenommen. Anschliessend werden die Optimierungsmassnahmen definiert und umgesetzt. Weiter geht es mit der Überprüfung der Wirksamkeit und einem allfälligen Nachjustieren. Während der weiteren Betriebsdauer müssen Verbrauch und Einstellungen regelmässig geprüft werden.

Wasserverbrauch optimieren
Beim Brauchwarmwasser ist das Optimierungspotenzial ebenfalls hoch. Wasserspararmaturen reduzieren die Menge des durchfliessenden Wassers. Die Aufheiztemperatur des Boilers kann zudem von 70 auf 60 Grad Celsius gesenkt werden. So lässt sich bereits mit sehr bescheidenen Investitionen eine grosse Wirkung erzielen. Eine Energiebuchhaltung durch regelmässiges Ablesen der Zähler gibt darüber hinaus Einblick in den persönlichen Energie- und  Wasserverbrauch. Diverse elektronische Hilfsmittel erleichtern das Monitoring.

Betriebsoptimierung in 7 Schritten